ZIRKULAR XIII 2024 Jahresrückblick |
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Liebe Freundinnen und Freunde der Künste und Musen, das Jahr 2024 neigt sich dem Ende zu — ein Jahr, in dem wir uns intensiv mit drängenden Fragen auseinandergesetzt haben. Zum Beispiel damit was Erinnerung und Identität in einer zunehmend fragmentierten Welt bedeuten. Wir haben neue Perspektiven auf historische Erbschaften und persönliche Erzählungen eröffnet und dabei immer wieder erfahren, wie tief die Kunst in die Fragen unserer Zeit eingreifen kann. Rückblickend möchten wir einige zentrale Momente des Jahres Revue passieren lassen, die nicht nur künstlerische Projekte, sondern auch den intellektuellen Austausch in den Mittelpunkt gestellt haben. |
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Eröffnungsworte der Kuratorinnen JMH Schindele und Eleonora Frolov am 17. August 2024 |
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Die Ausstellung „Neue Erinnerungen (El Arbi Bouqdib Archive)“ August bis Oktober im Pumpwerk Berlin: Identität als kollektive Erzählung An einem neuen Ort, im ehemaligen Wasserwerk Altglienicke im Süden Berlins, eröffnete im August die Ausstellung „Neue Erinnerungen“. Ein Meilenstein in diesem Jahr, die die Vielschichtigkeit von Erinnerung und Identität anhand des autopoetischen Archivs von El Arbi Bouqdib thematisierte. Die Ausstellung war nicht nur eine Auseinandersetzung mit dem Werk und Leben eines außergewöhnlichen Denkers und Außenseiters, sondern auch ein Raum, in dem Erinnerung als fließendes, dynamisches Konzept multibler Autorinnen dargestellt wurde. Bouqdibs Archiv, das sowohl Wissenschaft, Philosophie als auch mystische Überlegungen vereint, bildete den Ausgangspunkt für die Arbeiten von neun herausragenden Künstlerinnen und Künstlern, die diesen komplexen Kosmos auf ihre eigene Weise interpretierten. |
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Die Installation „Die Blume und der Tod“ |
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Die Werke der Künstlerinnen und Künstler Die in der Ausstellung präsentierten Werke waren nicht nur ästhetische Objekte, sondern spiegelten eine tiefere philosophische Auseinandersetzung mit der Natur der Erinnerung, der Digitalisierung und der Konfrontation zwischen Glauben und Wissenschaft wider. Sergey Bratkovs Installation setzte sich mit dem Koran-Code und der Zahl 19 auseinander, während Elshan Ghasimi mit ihrem Konzeptalbum „Die Blume und der Tod“ und der gleichnamigen Videoinstallation von Stark & Shakupa, verschmelzen klassische persische Musik mit moderner Biographik und konzeptueller Kunst. Ben Greber beleuchtete mit „Mr. & Mrs. Bouqdib“ die Beziehung des ungleichen Paares, während Michal Martychowiec, Patrick Panetta und Max Schaffer mit ihren Arbeiten tief in Fragen von Erinnerung und Materialität eintauchten. |
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Veranstaltungen als Orte des intellektuellen Austauschs Neben der Ausstellung bereicherten zahlreiche Veranstaltungen unser Programm und festigten die Verbindung von unterschiedlichen Künsten, Kulturen und intellektuellem Diskurs. Das Konzert von Elshan Ghasimi und Philipp Püschel, das auf faszinierende Weise die Grenze zwischen klassischer persischer Musik, Jazz und elektronischen Klängen verschob, war ein weiterer Höhepunkt, der Kunst als Brücke zwischen verschiedenen Kulturen und Traditionen erlebbar machte. Ebenso boten die Gespräche und Kuratorinnenführungen mit den beteiligten Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen tiefgehende Einblicke in die Werke und deren philosophische, historische und künstlerische Dimensionen. |
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Mit einem Klick auf das Foto gelangen Sie zum Trailer des 2024 gegründeten DUOs Ghasimi & Püschel und ihres neuen Programms SHANAMEH (Das Buch der Könige). |
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Fellowship für Sergey Bratkov Im Jahr 2024 ehrte der Berliner Senat den renommierten ukrainischen Künstler Sergey Bratkov mit der Fellowship „Weltoffenes Berlin“ sowie einem Stipendium, das ihm ermöglichte, seine künstlerische Position und Stimme in seiner neuen Wahlheimat Berlin weiter zu etablieren. Begleitet wurde Bratkov von der Kuratorin Eleonora Frolov. Bereits zum zweiten Mal fungierte die Plattform Bublitz als Trägerin der Fellowship. In dieser Zeit nahm Bratkov an zahlreichen bedeutenden Ausstellungen und Biennalen teil. Zu den bemerkenswerten Projekten zählen My Brother's Cats im Kunstmuseum Magdeburg, die Ausstellung Ukrainian Dreamers in der Kommunalen Galerie Berlin und Sense of Safety im Yermilov Centre in Charkiw — um nur einige zu nennen. Mit der Class „Bratkov + Frolov“ haben Sergey Bratkov und Eleonora Frolov eine Reihe inspirierender Workshops zur konzeptuellen Fotografie in der Schwartzschen Villa durchgeführt. Interessierte können Einblicke in Bratkovs neues Atelier oder seine aktuellen Werke erhalten; Führungen sind auf Anfrage per E-Mail buchbar. |
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Eine seiner neuen Arbeiten Horoskop für die Europäische Union für die Ausstellung „Neue Erinnerungen“, zeigt einen Kaktus, der sich nicht entscheiden kann, ob er im Topf verbleiben oder diesen verlassen möchte – eine kraftvolle Metapher für die Unentschlossenheit und die Herausforderungen unserer Zeit. |
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Gruß und Ausblick auf 2025 Wir blicken zuversichtlich auf das neue Jahr und laden Sie ein, sich schon jetzt auf kommende Werke wie Elshan Ghasimis neuen Arbeitszyklus TASNEEF zu freuen, der am 17. März in der Katholischen Akademie Berlin Premiere feiert. Zum Abschluss möchten wir uns bei allen bedanken, die das Jahr 2024 mit uns gestaltet haben: unseren Künstlerinnen und Künstlern, Förderpartnerinnen, Besucherinnen, Partnerinstitutionen, Philanthropinnen und allen anderen, die mit ihrem Engagement unsere Arbeit erst möglich machen. Mit herzlichen Grüßen und besten Wünschen für einen besinnlichen Jahresausklang, Eleonora Frolov & JMH Schinde |
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Wer noch ein passendes Geschenk zum Jahresende sucht: Es gibt eine exklusive Edition von Ben Grebers Werk „Mr. & Mrs. Bouqdib“. Die ‚Erinnerungsblumen‘ aus Maggie Bouqdibs Garten sind aus El Arbi Bouqdibs Taschenrechner-Speicherkarten geschnitten. Eine erstaunliche, funkelnde und strahlende Synthese zweier Welten, ja Kosmen. Edition: 18 Unikate aus der Installation „Mr. and Mrs. Bouqdib“ Bestellung: Hier klicken |
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Ein weihnachtlicher Gruß aus der Dunkelheit: Michal Martychowiecs „What remains the poets provide“. Was bleibet aber, stiften die Dichter. |
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© Fotos: Stefan Haehnel, Arne Ahlert, Timo Kahlisch, Michal Martychowiec |
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CIRCULAR XIII 2024 Highlights of the year |
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Dear friends of the arts and muses, As 2024 draws to a close, we reflect on a year spent deeply exploring the pressing questions of memory and identity in an increasingly fragmented world. This journey has brought forth fresh perspectives on historical legacies and personal narratives, demonstrating time and again the profound ways in which art engages with the issues of our era. As we look back, we wish to revisit some of the year's key moments, which centred not only on artistic endeavours but also on fostering intellectual exchange. |
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Opening words by the curators JMH Schindele and Eleonora Frolov on 17 August 2024 |
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The exhibition ‘New Memories (El Arbi Bouqdib Archive)’ August to October at Pumpwerk Berlin: identity as a collective narrative The exhibition ‘New Memories’ opened in August at a new venue, the former Altglienicke waterworks in southern Berlin. A significant milestone this year, it explored the intricate interplay of memory and identity through the archive of El Arbi Bouqdib. More than just a retrospective of an extraordinary thinker and outsider, the exhibition became a space where memory was presented as a fluid and dynamic concept. Bouqdib’s archive, a fascinating amalgamation of science, philosophy, and mystical reflections, served as the foundation for nine exceptional artists, each interpreting this multifaceted cosmos in their own distinctive way. |
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The installation ‘The Flower and Death’ |
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The works of the artists The works featured in the exhibition were far more than aesthetic objects; they embodied a profound philosophical inquiry into the nature of memory, the impact of digitalisation, and the interplay between faith and science. Sergey Bratkov’s installation investigated the Koranic code and the significance of the number 19, while Elshan Ghasimi’s concept album ‘The Flower and Death’, along with Stark & Shakupa’s video installation of the same name, blended classical Persian music with contemporary biography and conceptual art. Ben Greber’s ‘Mr & Mrs Bouqdib’ offered a compelling exploration of the relationship between the unequal couple, while Michal Martychowiec, Patrick Panetta, and Max Schaffer delved deeply into the themes of memory and materiality through their thought-provoking works. |
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Events as places of intellectual exchange Beyond the exhibition itself, a rich programme of events further enhanced the experience, strengthening the connections between diverse arts, cultures, and intellectual discourse. A standout highlight was the concert by Elshan Ghasimi and Philipp Püschel, which mesmerisingly blurred the lines between classical Persian music, jazz, and electronic sounds, showcasing art as a bridge between cultures and traditions. Additionally, talks and curator-led tours with the participating artists and academics provided deeper insights into the works, shedding light on their philosophical, historical, and artistic dimensions. |
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Click on the photo to watch the trailer of DUO Ghasimi & Püschel, founded in 2024, and their new programme SHANAMEH (The Book of Kings). |
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Fellowship for Sergey Bratkov In 2024, the Berlin Senate awarded the renowned Ukrainian artist Sergey Bratkov the ‘Weltoffenes Berlin’ fellowship, along with a grant that allowed him to further develop his artistic voice and establish his position in his new home city of Berlin. Bratkov was joined in this endeavour by curator Eleonora Frolov. This marks the second time the Bublitz platform has sponsored this prestigious fellowship. During this period, Bratkov has participated in numerous significant exhibitions and biennials. Highlights include My Brother’s Cats at the Kunstmuseum Magdeburg, Ukrainian Dreamers at the Kommunale Galerie Berlin, and Sense of Safety at the Yermilov Centre in Kharkiv, among others. Additionally, Sergey Bratkov and Eleonora Frolov have launched the ‘Bratkov + Frolov’ class, a series of inspiring workshops on conceptual photography held at the Schwartzsche Villa. For those interested, guided tours of Bratkov’s new studio or his current works can be arranged via email upon request. |
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One of Bratkov’s new works, Horoscope for the European Union, created for the exhibition ‘New Memories’, features a cactus caught between staying in its pot or leaving it—a striking metaphor for the indecision and complexities of our era. |
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Greetings and outlook for 2025 We look ahead to the new year with confidence and warmly invite you to anticipate exciting upcoming projects, including Elshan Ghasimi’s latest Tasneef work cycle, premiering on 17th March at the Catholic Academy Berlin. Finally, we extend our heartfelt thanks to everyone who helped shape 2024 with us: our artists, supporters, visitors, partner institutions, philanthropists, and all those whose dedication makes our work possible. Kind regards and best wishes for a reflective end to the year, Eleonora Frolov & JMH Schinde |
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If you’re still searching for a meaningful gift as the year comes to a close, consider the exclusive edition of Ben Greber’s work ‘Mr. & Mrs. Bouqdib’. The ‘souvenir flowers’ from Maggie Bouqdib’s garden are intricately crafted from El Arbi Bouqdib’s calculator memory cards—an astonishing, shimmering synthesis of two worlds, or perhaps two entire cosmoses. Edition: 18 unique pieces from the installation ‘Mr. and Mrs. Bouqdib’ Order: Click here |
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A Christmas greeting from the darkness: Michal Martychowiec's ‘What Remains the Poets Provide’.
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© Photos: Stefan Haehnel, Arne Ahlert, Timo Kahlisch, Michal Martychowiec |
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